Katrin Helena Ernst
- anettelippert
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Leading Mother of the Week #54
3 FRAGEN AN FRAUEN, DIE KINDER UND KARRIERE VEREINEN
Supervision & Coaching (DGSv), selbstständig
a) Ich bin in eigener Praxis für Coaching & Supervision tätig
b) Ich habe 2 geschenkte und 1 selbst gemachtes Kind.
c) Meine Kinder gehen schon sehr lange selbstständig durchs Leben und haben mich sogar schon zur Stief-Oma gemacht. Das jüngste Kind besucht die 10. Klasse der Waldorfschule.
d) Ich arbeite genau so viel, wie es sich gut anfühlt. Das ist mal viel mehr als die klassische Vollzeit und manchmal lese ich morgens genussvoll zwei Stunden Zeitung. Meine Praxis ist in unserem Haus und ich unterscheide nicht mehr zwischen Leben und Arbeit.
1) Was macht für mich eine gute Führungskraft aus?
Eine gute Führungskraft mag Menschen. Was banal klingt ist eine wesentliche Voraussetzung: ich muss Menschen mögen, neugierig auf sie sein, mich selbst kontinuierlich reflektieren, ich darf Vertrauen haben ins Gegenüber, in Konflikten meinen Anteil sehen, lernen in den Schuhen der Anderen zu gehen, geduldig sein, laufen lassen und im entscheidenden Moment sehr präsent Kante zeigen. Ich habe eine Fürsorgepflicht und tue alles, damit das Gegenüber sein oder ihr Bestmöglichstes entwickeln kann. Und ich weiß: es ist schon alles da.
2) Mein Bullshit-Bingo Satz zu Leading Mothers:
Welche Mutter, Oma oder Tante (!!!) kann noch einen Beitrag zum Schulbuffet leisten (Anfrage in der Eltern – WhatsApp Gruppe vor dem Schulfest).
Über Kinder sprichst Du hier besser nicht (erster Arbeitstag im neuen Job, weibliche Vorgesetzte).
3) Wenn ich das nur früher gewusst hätte:
Wie politisch das Private ist. Es zerreißt mir das Herz, wie sehr Frauen ‚den Fehler‘ immer noch bei sich suchen und Ihnen Optimierung als Lösungsweg verkauft wird. Sie versuchen häufig, irgendwie besser, schneller, organisierter zu werden, um die unfassbare Menge an Care Arbeit, Erwerbstätigkeit und Mental Load zu stemmen. Es wird nicht gesehen, dass Frauen auch neben einer Erwerbstätigkeit den größten Teil der anderen Aufgaben mit übernehmen. Jutta Allmendinger, die ich sehr schätze, hat kürzlich noch einmal den alten Satz zitiert: »Paare gehen gleichberechtigt in den Kreißsaal und kommen als Familie der 60er Jahre wieder nach Hause.« Dass das keinen Aufschrei in der Gesellschaft hervorbringt, macht mich wütend und sprachlos. Cui bono? Wem nützt es? Das ist die Frage. Und ich fürchte, die Antwort ist unbequem.

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